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Rechtsanwalt Markus Kompa – Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Köln
Blog zum Medienrecht


A Most Wanted Man

 

Ich bin schon sehr gespannt auf die morgen anlaufende Verfilmung von John le Carrés A Most Wanted Man. Der heute 83-jährige Autor war in den 50er- und 60er-Jahren selbst als britischer Agent in Bonn und Hamburg für die Jagd auf Staatsfeinde zuständig. Carré, der fließend deutsch spricht, hat auf seine frühere Branche einen sehr kritischen Blick und fand nach der Hysterie um den 11. September auch außerhalb seiner Werke deutliche Worte zum am Abbau von Rechtsstaatlichkeit.

In seinem etwas umfangreich geratenen Roman „Absolute Freunde“ (2003, überforderte offenbar die Wikipedianer) schilderte Le Carré die fiktiven Biographien zweier in Ost- und Westdeutschland agierenden britischen Schattenmännder und rechnet am Schluss mit den US-Diensten ab, über die er sich schon im „Schneider von Panama“ (1996) auf bissige Art lustig gemacht hatte.

Nunmehr wurde „A Most Wanted Man“ (2008, deutsch: „Marionetten“) in prominenter Besetzung verfilmt, der wie „Absolute Friends“ wieder in Deutschland spielt. Die Handlung dreht sich um die bis heute seltsamen Aktionen der Geheimdienste um die Hamburger Terrorzelle, das zynische Spiel der Dienste mit Menschen sowie um eine Anwältin, die zwischen die Fronten gerät. Zur Recherche hat sich Le Carré auch zweimal mit Murat Kurnaz getroffen, den die CIA mal eben nach Guantanámo verschleppte, wo ihn der deutsche Staat über Jahre schmoren ließ.

Philip Seymour Hoffman verkörpert in seiner letzten Rolle einen deutschen Terrorfahnder, Robin Wright (bekannt als karrierebewusste Ehefrau des sinistren US-Politikers Frank Underwood in „House of Cards“) spielt eine CIA-Agentin und auch deutsche Leinwandstars sind mit von der Partie, etwa Daniel Brühl, der im WikiLeaks-Film Daniel Domscheit-Berg interpretierte. Die deutsche Strafverteidigerin verkörpert Rachel McAdams, die u.a. in Woody Allens „Midnight in Paris“ zu sehen war. Die Musik steuert Ex-U-Bootfahrer Herbert Gröhnemeyer bei, der auch im Film mitspielt. Wenn der Film hält, was der Trailer verspricht, dürfte das endlich mal wieder ein starker Kino-Abend werden.

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Autor:
admin
Datum:
9. September 2014 um 12:56
Category:
Allgemein,Politik
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